Unser Reisetipp führt euch in eine der ältesten deutschen Städte. Aus dem römischen Namen der Stadt „Mogontiacum“ wurde im Laufe der Zeit Mainz.
Willkommen in der Rheinland- pfälzischen Landeshauptstadt, gleichzeitig auch eine der schönsten deutschen Städte und Jennis Geburtsstadt. Die berühmteste Mainzer Persönlichkeit neben Jürgen Klopp, dem Karlchen (Ex- Kardinal Lehmann) und Ernst Neger (wenn Ihr Ihn nicht kennt, müsst Ihr bei Youtube nachschauen 😉 ) ist Johannes Gutenberg.
Hier ein paar Sehenswürdigkeiten, die Ihr in Mainz gesehen haben solltet:
- Volkspark/ Stadtpark
Die beiden aneinander angrenzenden Parks sind einer der idyllischsten Orte in Mainz. Der Stadtpark grenzt direkt an den Rhein. Dort kann man neben einem Rosengarten auch mehrere Vogel- und Papageienhäuser besuchen. Von dort gelangt man direkt in den Volkspark, neben einem Wasserspielplatz gibt’s dort eine Minigolfanlage, eine Rollschuhbahn, ein Abenteuerspielplatz und (Trommelwirbel) eine Bimmel Bahn.
- Museum für antike Schifffahrt
Das Museum für antike Schifffahrt befindet sich in einer alten Lokhalle, allein das ist ein Besuch wert. Dort lernt ihr eine Vielzahl von antiken Schiffen, z.b. Kanus, Patrouillenschiffe, Handelsschiffe kennen. Ebenso befindet sich dort eine Sammlung von Briefen und Aufzeichnungen zum Leben in einer Flotte. Besonders eindrucksvoll sind die 1:1 nachgebauten „Mainzer Schiffe“. Die Besatzung dieser Schiffe kontrollierte zur damaligen Zeit Mainz vom Wasserweg aus. Die Wracks wurden 1981/1982 gefunden und sind auch Teil der Ausstellung.
Eintritt: kostenlos Öffnungszeiten: Di-So 10-18 Uhr
- Zitadelle
Die Mainzer Zitadelle liegt auf dem Jakobsweg und war Teil der Festung Mainz. Sie liegt in der Nähe des römischen Theaters (wenn Ihr Euch für ein paar ausgegrabene Steine interessiert lohnt ein Besuch). 1050 wurde an der Stelle der Zitadelle ein Benediktinerkloster gebaut. 1655 wurde dieses Kloster mit der Zitadelle umbaut. Während des Belagerungskrieges der Stadt Mainz (1793) wurde das Kloster im Inneren der Zitadelle jedoch fast komplett zerstört. Die Zitadelle und ihre Umgebung dokumentiert die Mainzer Stadtgeschichte auf kleinstem Raum: angefangen von dem römischen Ehrenmal Drususstein über die Kasernenbauten der Bundesfestungszeit im 19. Jahrhundert bis hin zu den Luftschutzräumen des Zweiten Weltkrieges. Auf dem Gelände der Zitadelle findet jedes Jahr über Pfingsten das OpenOhr Festival statt.
- Holzturm
Der Name kommt vom nahegelegenen Holzstapelplatz. Bei dem Holzturm handelt es sich um ein mittelalterliches Gebäude, welcher als Wachturm und Stadttor, später als Gefängnis, diente. Er ist einer von drei noch erhaltenen Stadttürmen der Stadtmauer und wurde während des zweiten Weltkrieges fast vollständig zerstört. Wurde 1961 jedoch originalgetreu wieder aufgebaut. Klingt bis hierhin nicht besonders spannend, aber der Stadtturm hatte im Mittelalter ein ganz berühmten Gefangenen: Johannes Bückler, auch genannt Schinderhannes.
- St. Stephan (Jennis Geheimtipp)
Die katholische Pfarrkirche wurde 1267 fertig gestellt, ein Großteil allerdings während dem zweiten Weltkrieg zerstört. Wiederhergestellt wurde allerdings nur der Westturm, das Gewölbe des Langhauses und des Chors wurden nur durch eine flache Holzdecke ersetzt. Eine Wiederherstellung des Gewölbes ist bis heute möglich.
Die St. Stephans Kirche ist für mich eine der eindrucksvollsten Kirchen, die ich je besucht habe, da Sie eine wahnsinnig beruhigende Ausstrahlung hat. Diese entsteht durch besondere Fenster, welche einmalig in Deutschland sind. Die Fenster wurden von Marc Chagall entworfen und zum Großteil eigenhändig gefertigt, es sind die letzten Kirchenfenster die Chagall geschaffen hat, bevor er starb. Die Fenster sind komplett in verschiedenen Blautönen gehalten. Die bekannteste Szene ist die Versuchung von Adam und Eva im Paradies (xoxo).
- Altstadt
Zur Altstadt zählen neben der St. Stephan Kirche auch der Schillerplatz, das Theater, der Dom, der Marktplatz sowie das Kurfürstliche Schloss. Die Altstadt ist jedoch durch viele alte Fachwerkhäuser geprägt. Wenn man von der St. Stephans Kirche Richtung Dom läuft kann man durch den Kirschgarten und am Bischöflichen Ordinariat entlang durch schmale Gassen mit kleinen Boutiquen und Geschäften laufen. Die Altstadt lädt definitiv zu einem kleinen Schaufensterbummel ein.
- Schillerplatz
Der Schillerplatz ist einer der zentralen Plätze in Mainz. Auf diesem stehen mehrere Denkmäler, das berühmteste unter Ihnen, ist der Mainzer Fastnachtsbrunnen.
Vater Rhein, der Mönch, der Narr mit seinen Attributen, der Harlekin und der Mann mit dem Brett vor dem Kopf, die Katze, Till Eulenspiegel, der Hanswurst und die Stadtgöttin Moguntia, der Geldbeutelwäscher, Vaganten, Schwellköpp oder Possenreißer und Gaukler sind nur einige der Motive, die einen starken Bezug zur Mainzer Stadt- und Fastnachtsgeschichte aufweisen. Auch Rebenranken sowie Weck, Worscht un Woi sind dargestellt. Einmal im Jahr spielt der Schillerplatz eine sehr wichtige Rolle, und zwar am 11.11. um 11:11 Uhr wird hier jedes Jahr die Fastnacht ausgerufen.
- Breitengrad
Mainz teilt sich die Besonderheit auf dem 50. Breitengrad zu liegen mit Städten wie Krakau oder Vancouver. Am Theaterplatz kann man neben dem alten Theater, eine Gutenbergstatue bewundern. Direkt neben der Statue verläuft eine Linie auf dem Boden, welchen exakt den 50. Breitengrad zeigt.
- Dom St. Martin
Der hohe Dom zu Mainz steht unter dem Patrozinium des Heiligen Martin von Tours. Er gehört zu den Kaiserdomen und war daher Schauort einiger Krönungen. Ein paar Meter entfernt steht die St. Johanniskirche. Die Johanniskirche ist die älteste Kirche in Mainz und nach dem Trierer Dom die älteste Bischofskirche in Deutschland und einziger erhaltener Dombau aus merowingischer, spätkarolingischer und frühottonischer Zeit in Deutschland –krass alta – . Seit ihrer Weihe im Jahr 910 bis zur Weihe des etwas weiter östlich gelegenen Mainzer Doms 1036 war sie die Bischofskirche des Erzbistums Mainz und wurde deshalb später auch als Aldeduom (Alter Dom) bezeichnet.
- Marktplatz
Der Marktplatz wurde um 975 als Umschlagplatz für alle Waren entwickelt. Um den Marktplatz herum befinden sich einige barocke Gebäude. Teilweise wurden diese im zweiten Weltkrieg zerstört, wurden aber größtenteils wiederhergestellt. Heute befinden sich darin einige Geschäfte oder Cafés. Von dort aus erstrecken sich auch die Einkaufsstraßen. Auf dem Marktplatz findet der Wochen-, sowie Weihnachtsmarkt statt.
- Gutenberg- Museum
Johannes Gutenberg ist der bekannteste Sohn der Stadt Mainz. Sein bürgerlicher Name ist Johannes Gensfleisch. Er gilt als Erfinder des modernen Buchdrucks und der Druckpresse. Nach seinem Tod 1468 wurde er in der Franziskanerkirche beigesetzt. Diese wurde im 18. Jahrhundert abgerissen und durch einen Neubau ersetzt, seit dem ist sein Grab nicht mehr auffindbar.
Das Gutenberg- Museum in Mainz ist das älteste Druck- und Schriftmuseum der Welt. Seine Hauptattraktion sind mehrere Exemplare der Gutenberg- Bibel, bestehend aus 2 Bändern. Insgesamt entstanden zwischen 1452 und 1454 180 Exemplare, 150 auf Papier und 30 auf Pergament. Die einzelnen Lettern sehen aus wie „Handschrift“. Ausgeschmückt mit Blumenranken am Textrand ist jedes Exemplar anders und somit einzigartig. Heute existieren noch 49 bekannte Exemplare der Gutenberg- Bibel. Wobei davon die meisten nur noch als Fragmente vorhanden sind. Zuletzt wurde 1987 ein Exemplar für etwa 5 Millionen Euro verkauft.
Zusätzlich bietet das Museum einen interessanten Rundgang durch die Geschichte des Buchdrucks.
Eintritt: 5,00€ Öffnungszeiten: Di-Sa 9-17 Uhr, So 11-17 Uhr
- Kurfürstliches Schloss/ Landtag/ Staatskanzlei
Direkt am Rhein gelegen befinden sich drei sehr eindrucksvolle und für Mainz wichtige Gebäude.
Beginnen wir mit dem kurfürstlichen Schloss. Es ist eins der wenigen noch erhaltenen Gebäude der deutschen Renaissance. Im Jahr 1792 wurde hier der erste Jakobinerclub gegründet, die erste demokratische Bewegung Deutschlands. Auch hier wurde vieles durch den Krieg zerstört, es wurde jedoch alles originalgetreu wieder aufgebaut. Heute wird das Kurfürstliche Schloss vom römisch- germanischen Zentralmuseum genutzt. Im Nordflügel befindet sich auch der „Akademiesaal“. Er wird als Veranstaltungssaal genutzt, hier findet jedes Jahr die Fastnachtssitzung „ Mainz bleibt Mainz, wie es sing und lacht“ statt.
Der Landtag befindet sich im sogenannten Deutschordenhaus oder nur Deutschhaus. Da dieses aktuell jedoch saniert wird befindet sich die Landtagsverwaltung in der ehemaligen Justizvollzugsanstalt, die Sitzungen finden im Rathaus statt. Beim Deutschhaus handelt es sich um ein barockes Gebäude. Anlässlich des 220. Jubiläums der Mainzer Republik wurde der Platz vor dem Deutschhaus 2013 in Platz der Mainzer Republik umbenannt. Die Mainzer Republik war das erste auf bürgerlich-demokratischen Grundsätzen beruhende Staatswesen auf deutschem Boden. Der kurzlebige Freistaat existierte von März bis Juli 1793 auf dem linksrheinischen Gebiet von Kurmainz.
Ein besonderes Highlight befindet sich allerdings im Plenarsaal. Dort hängt ein (es gab nur 5) Original der beim Hambacher Fest 1832 öffentlich mitgeführten schwarz-rot-goldenen Fahnen.
Daneben befindet sich das Neue Zeughaus, welches heute als Staatskanzlei genutzt wird und nicht besichtigt werden kann. Auch dieses Gebäude entstand in der Barockzeit. Früher wurde es als Waffenlager verwendet.
- Rheinstrand
In der Nähe der Theodor-Heuss- Brücke befindet sich der „Rheinstrand“. Der Rheinstrand ist ab den ersten Sonnenstrahlen geöffnet. Dort kann geplanscht, sonnengebadet, entspannt und gefeiert werden. Ein wunderbarer Ort zum Entspannen und Verweilen. Besonders schön abends wenn es langsam dunkel wird und die Sonne untergeht. Dort finden auch diverse Events statt, z.B. Public Viewing.
Nicht direkt in der Innenstadt gibt es noch folgende Orte, die Ihr besuchen solltet:
ZDF auf dem Lerchenberg mit den Mainzelmännchen
Bruchwegstadion (öffentliches Training 😉 )
Eishalle
Römersteine (altes Wasserleitungssystem aus Römerzeit)
Botanischer Garten der Universität
Geheimtipp von Ralf: Opel- Arena, alle zwei Wochen beim Heimspiel
In Mainz gibt es nicht nur einiges zu sehen, sondern man kann auch sehr gut essen:
Zu den typischen Mainzer Speisen gehören der Brezel mit Spundekäs, Nierenschaschlik, Weck Worscht und Woi sowie Handkäs mit Musik (bei Übersetzungsproblemen Wikipedia fragen). Da diese Gerichte nicht bei jedem ein Freundensprung hervorrufen hier ein paar als sehr gut selbst getestete Lokalitäten:
- Geheimtipp von Robert: Eis Florenz, Römerpassage (das beste Eis ever)
- Da Bruno, Neubrunnenstraße 7 (die älteste Pizzeria im Rhein-Main Gebiet)
- Eisgrub Brauerei, Weißliliengasse 1A (1. Mainzer Gasthausbrauerei, dort gibt’s auch gutes Frühstück)
- Geheimtipp von Jenni: Konditorei Nolda, Wilhelmstr. 8 (bester Äbbelbreikuche der Welt J )
- Pizzeria Lorenzo, Bingerstr.22 (beste Pizza in Mainz)
- Geheimtipp von Ralf/ Erika: Mexicolino, Adolf-Kolping- Str. 17 (Lohnt sich besonders zur Happy Hour)
- Brezel Ditsch, überall in der Stadt (besten Brezel der Welt und aus Mainz, geht immer und überall)
- Diverse Weinstuben (Bachuus, Schreiner)
Die besten Reisezeiten für Mainz sind:
Februar (Meenzer Fassenacht)
Juni (Johannisnacht mit Jahrmarkt, wird jedes Jahr zu Ehren Gutenbergs gefeiert)
August/ September (Mainzer Weinmarkt)
Dezember (Weihnachtsmarkt)
Noch ein paar Hinweise:
In Mainz gibt es rote und blaue Straßenschilder. Die roten Schilder kennzeichnen Straßen, welche senkrecht zum Rhein verlaufen, die Blauen die parallel zum Rhein verlaufen.
Aktuell wird eine Mainzelbahn gebaut, diese soll den Mainzer Hauptbahnhof mit dem ZDF auf dem Lerchenberg verbinden. Diese soll Ende 2016 fertig gestellt sein.