Heute morgen starteten wir für unsere Verhältnisse spontan recht früh. Es weckte uns ein feuchtes kleines Händchen gegen 07:00 Uhr. Währenddessen diskutierten wir welche Führung in der Postojna Höhle wir nehmen sollten. Wir entschieden uns die „ganz frühe“ um 10 Uhr zu nehmen, da wir danach direkt essen und losfahren konnten. Gesagt getan, schnell aufgestanden, Zähne putzen und Gesicht waschen, denn ein Duschhäuschen gab es für das Geld heute Nacht nicht. Dann noch schnell Frühstücken.

Gestern Abend kam mir ein Gedankenblitz – obwohl Blitz nach zwei Wochen hier im Camper eventuell übertrieben sein mag. Wir hatten den monströsen Kindersitz im Tagesbetrieb und zum Essen eigentlich immer auf dem Fahrersitz stehen und Theresa abwechselnd auf dem Schoß. Diesmal aber drehten wir den Fahrersitz zu uns Ihren Kindersitz drauf, mit der Drehfunktion zu uns gewandt und setzten Theresa in Ihren Thron. So kann sie uns zusehen und wir können gemeinsam Essen. Ihr gefällt es so und wir haben eine entspannte gemeinsame Essensphase. – Wie gesagt hätte man schon früher drauf kommen können.

Wir machten uns gegen kurz nach 9 auf den Weg zum Ticketschalter, auf dem Weg begegneten uns wirklich viele Leute und wir überlegten schon ob wir noch Tickets bekommen. Aber das war kein Problm, nachdem wir 50€ ärmer waren stellten wir uns in die Schlange von ca. 180 Wartenden. Bei der Einlasskontrolle wurden wir Sprach-getrennt aufgestellt. Die Deutsche Gruppe hatte mit uns 6 1/2 Teilnehmer, eine sehr angenehme Größe, denn die Slowenische hatte um die 100 Leute. Die restlichen verteilten sich auf eine Chinesische Reisegruppe (eine Busladung) sowie eine größere Italienische. So ging es im Gäsemarsch in die Höhle, wir wurden in einen offenen Minizug gepfercht und los ging die rasante 3,5 km lange Fahrt mit dem Elektrozug. Große Leute hätten den Kopf echt einziehen müssen, denn die Tunneldecke war schon bei uns sehr nahe. Auf der Fahrt kamen wir bereits durch mehr oder weniger schöne Tropfsteinhöhlen.

Während wir so unterwegs waren fiel uns bereits auf, dass die Höhle sehr gut touristisch erschlossen ist. Ich ärgerte mich etwas, dass ich meine Wanderstiefel angezogen hatte.
Am Bahnhof untertage angekommen erklärte uns unsere Führerin Besonderheiten. Das Höhlensystem hier besteht aus mehreren Ebenen bei dem nur eine Touristisch erschlossen ist. Wir haben ja in Irland schon eine beeindruckende Tropfsteinhöhle mit einem gigantischen Stalaktiten bewundert, diese hier ist anders, weitläufiger, mit viel mehr Salagtiten und Stalagmiten. Leider sind viele „tot“ da die Höhlen bereits um 1890 touristisch erschlossen wurden und wohl schon der ein oder andere angefasst wurde. Auch die Wege sind breit betoniert, so haben auch die Bauarbeiten ihren Beitrag geleistet, sehr schade!
Dennoch war das ganze sehr imposant, da hier verschiedene Zusammensetzungen auf einem Haufen zu sehen waren reines Calcium (weiß), mit Eisenoxyd-Einlagerungen (rot) und mit Mangan-Einlagerungen (Schwarz) – Auch waren teilweise Calzid-Einlagerungen vorhanden, weshalb manche der Säulen verführerisch funkelten. Am Ende der Tour erwartete uns eine gigantische Höhle in der ab und zu Konzerte abgehalten werden. Zur Weihnachtszeit soll es hier eine lebendige Krippe und ähnliches geben. Da wir eine der Bahnen zurück gerade so verpasst hatten konnten wir uns den Platz ganz vorne in der folgenden sichern. Theresa wurde nach knapp über einer Stunde in der Trage etwas unrhig, weshalb sie Jenni auf den Schoß nahm. Als es dann los ging und die Bahn rumpelte und rappelte qietschte sie so vergnügt, dass sich der Lokführer kurz besorgt umsah.

Gut gelaunt konnte es dann weiter gehen. Wir machten das Auto startklar, eine mittlerweile eingeübte Prozedur und begaben uns auf den Weg an die Adriaküste. Kurz nach dem Start hatten wir direkt Stau – aber so undiszipliniert einige der Autofahrer ganz dreist von Lücke zu Lücke sprangen so akkurat wurde die Rettungsgasse gebildet, vor und hinter uns war sie mehr als deutlich zu sehen. Kurz darauf kamen prompt auch zwei Polizeiwagen mit Blaulicht hindurchgefahren. Hier könnten sich einige deutsche Autofahrer eine dicke Scheibe von abschneiden. Der Stau war recht schnell vorbei (Baustelle) und es ging weiter gen Küste, die Berge verschwanden langsam, und die Landschaft senkte sich vor uns.
Tunnel für Tunnel wurde es flacher. Kurz vor dem Ziel passierte es dann, wir fuhren aus dem Tunnel raus und – es regenete (tröpfelte) bei prallem Sonnenschein und die Adria tat sich vor uns auf. Etwas surreal diese Situation, aber genau so war es. Der Regen hörte auf, als wir in die Stadt abbogen.
Jenni hatte mal wieder liebevoll den besten Stellplatz für die Nacht herausgesucht, blöd nur, dass keine Hausnummer dabei stand und der Platz war wirklich nirgends zu finden. Wir endeten damit, dass wir durch eine eng gebaute Slowenische Altstadt gurkten und ich schon Muffe hatte, dass das Auto stecken bleibt, denn wir fuhren durch eine Einfahnstraße, in der plötzlich das Schild: max 6m lange Fahrzeuge auftauchte (unser Wagen ist genau 6 Meter, hat aber noch den blöden Fahrradträger dran, also quasi 6,5 Meter). Es blieb uns ja nichts anderes übrig als weiterzufahren, da hinter uns schon eine beachtliche Schlange war. Trotz allen Unkens ging es gut zweimal musste ich etwas rangieren um um die Ecke zu kommen aber das war kein großes Problem.

Währenddessen suchte Jenni die Alternative heraus, etwas weiter südlich sollte es einen kleinen Campingplatz geben. Ins Navi damit und los ging es. Dort angekommen erwartete uns eine Art Schrebergarten-Siedlung – Wohnwagen eingepackt in Holzhütten und eigentlich kein Platz für mobile Camper. Aber der nette Slowenische Eigentümer lotste uns an einen freien Platz an dem wir nun stehen.

Da draußen nun 13,5°C herrschten und die Sonne den Innenraum auf 25°C aufheizte machten wir die Gegend etwas unsicher. Der Platz liegt quasi direkt an der Küste, nur eine Straße getrennt vom Wasser. Was soll ich sagen, einfach herrlich in der Frühlingshaften Sonne spazieren zu gehen. So wie uns ging es vielen anderen, die die Nase in die Sonne reckten. Hier muss es aber auch bis vor kurzem entsetzlich geschüttet haben, denn der Boden ist total aufgeweicht und überall sind große Pfützen.

Der Tag endete dann ganz entspant mit einer Spieleinheit für Theresa und Kaiserschmarrn für uns. Naja nicht ganz, irgendwie war der Kaiserschmarn nach der Stunde für den hohlen Zahn gewesen und uns beide trieb der Hunger um. So gab es noch einen Snack mit dem was wir noch da hatten. Ein Brot für Jenni und ein Stück warme Fleischwurst für mich. Als das Ei dann endlich hartgekocht war fischte ich es aus dem Wasser unt putzte es trocken. Thresa schaute mich plötzlich total entsetzt aus Ihrem Thron an. Ich hatte ihr hoch heiliges Spucktuch benutzt um das Ei zu trocken – ich war der Meinung ich hätte das Geschirrhandtuch in der Hand gehabt. Naja es gibt schlimmeres. (Rabeneltern, was willste machen)

Morgen stehen wir noch einen Tag hier um die Gegend zu erkunden, dann geht es weiter nach Grado in Italien um darauf nach Venedig zu kommen – Es bleibt spannend und hoffentlich trocken.

Sonne,Regen,Adria

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