Dieses Mal darf ich über unseren Seetag und den (zweiten) ersten Tag in Funchal schreiben.
Was soll ich groß zu einem Seetag schreiben?
Robert ist vor dem Frühstück aufgestanden und hat sich zum Sportkurs „Bauch, Beine, Po“ angemeldet. Naja, jedenfalls kam er dann nach einer halben Stunde völlig verschwitzt zurück. Also noch was warten bis wir zum Frühstück konnten. Im Frühstücksbereich haben wir uns einen der an diesem Morgen seltenen Tische gesichert (irgendwie wollten alle spät Frühstücken), danach sind wir in unsere Lieblingsbar, diese hat so Rattansofas mit dicken Kissen und hat ein riesengroßes Glasdach, durch das es tagsüber herrlich warm ist. Bei nicht so windigem Wetter kann man aber auch sehr schön draußen sitzen. Vorteil, hier ist immer was frei, da sich alle um den Pool tummeln.
Also haben wir den Tag vertrödelt mit lesen und entspannen. Vor dem Abendessen stand dann mein Sportprogramm an „Tiefenentspannung“, herrlich.
Diesmal war der Seetag auch deutlich angenehmer, da die Wellen maximal 2,5m hoch waren.
Überpünktlich haben wir gegen 0 Uhr angelegt, was wir beide natürlich verschlafen haben.
Heute und Morgen sind wir wieder in Funchal auf Madeira. Heute sollte dann endlich der Besuch des Botanischen Gartens nachgeholt werden. Da Seilbahnfahren nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen gehört haben wir eine prima Busverbindung gefunden. Also Wasserflaschen auffüllen, Regenjacken einpacken (heute stand Regen auf dem Programm) und los Richtung Bushaltestelle. Wie immer, wenn wir den Hafen verlassen, musste Robert mich festhalten, damit ich nicht ins Cristiano Ronaldo Fußballmuseum stürme oder die ganze Zeit mit seiner Bronzefigur Selfies schieße……. 😀
Nein, im Ernst. Er wurde hier in Funchal geboren und direkt hier steht ein fürchterlicher Betonklotz mit Museum, Hotel, Bar, Shop und der übergroßen Bronzefigur……
Der Busfahrer schraubte dem Bus mit meisterlichem Können den Berg hinauf, es war schon sehr abenteuerlich und wir sehr froh nicht selbst fahren zu müssen. Allerdings nutzen auch die Portugiesen den Trick der Italiener zu Hupen bevor Sie um eine Kurve fahren.
Direkt vor dem Botanischen Garten konnten wir aussteigen und los ging es, die Sehenswürdigkeit der Stadt zu bestaunen. Im Frühjahr, wenn alles blüht ist es wahrscheinlich deutlich schöner, aber auch so schon extrem sehenswert und wir bestaunten immer wieder Blumen, die wir nur aus Geschäften kannten und noch nie in freier Wildbahn wachsen gesehen haben. Auch die Farben warnen traumhaft und so viele verschieden farbige Kamelien und Azaleen oder Hibisken habe ich noch nie gesehen.
Natürlich durfte auch ein Foto von den berühmten Blumenbeeten nicht fehlen, allerdings fand ich dies so ziemlich das langweiligste am ganzen Park.
Leider war das Wetter tatsächlich heute recht wechselhaft, zwischen 15 und 20 Grad bei Sprühnebelregen, also je nachdem sehr subtropisch. Der Garten ist oberhalb der Stadt im Hang angelegt und da wir ihn oben verlassen wollten um in den Tropischen Garten und nach Monte zu fahren hieß es erstmal ganz schön weit bergauf *schnauf*
Mhh, und wie kommt man von hier nach Monte? Nur mit der Seilbahn, Robert völlig fasziniert während der 10 minütigen Fahrt, während ich mich in die Bank festkrallte und hoffte, dass wir möglichst schnell ankommen.
Der Tropische Garten oder Monte Palace lag natürlich noch weiter oben und es hieß wieder hop hop den Berg rauf.
Der Park wurde 1987 angelegt und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht, vorher war er ein Hotel mit Garten, das Hotel sollte vom Stil her an die Stadtvillen am Rhein erinnern.
Da wir hier noch höher waren war es auch deutlich frischer und der Sprühnebelregen tat sein übrigens, leider konnte uns der Park auch nicht so richtig abholen. Er wirkte sehr inszeniert, teilweise voll gestellt mit irgendwelchen Kunstwerken, u.a. handbemalte Kacheln, die aufgrund ihrer Farbe blau/weiß an die holländischen erinnern. Auch die vielen Springbrunnen erinnerten eher an irgendwelche Schlossgärten, die absolute Krönung war jedoch der Romeo und Julia Balkon im Chinesischen Garten……Eigentlich in Verona, naja also direkt neben Peking…. Schon irgendwie surreal, aber jedem wie es einem gefällt und dem Architekten hat es gefallen. Im dortigen Cafe haben wir uns mit Kakao und Sandwich gestärkt und wollten den Ausgang auf halber Höhe nehmen. Und was war? ZU! Was für ein Mist, die anderen waren nämlich ganz oben. Also wieder in den sauren Apfel beißen und wie zwei Kletteraffen den Berg raus.
So langsam ging mir das Berg auf echt auf die Nerven. Zum Glück konnten wir ein relativ flachen Weg zur Bushaltestelle nehmen. Allerdings mussten wir uns zuerst durch Menschenmassen kämpfen. Ihr fragt Euch was los war? Wir uns auch, aber eigentlich war dort nur die Station um mit den Korbschlitten von Monte ins Tal runter zu fahren, eine anscheinend total beliebte Touristenattraktion. Die wir jedoch vermieden haben, wir haben den Bus genommen und sind dann noch etwas durch die Stadt gebummelt bevor wir im Schiff erstmal das Kuchenbuffet geplündert haben.
Jetzt sitzt wir wieder in unserer Lieblingsbar bei strahlendem Sonnenschein. Für heute heißt es nur noch ausruhen und lesen und später was Abendessen.
Morgen haben wir wieder nur ein halben Tag hier vor Ort und dann geht es pünktlich um 14 Uhr weiter Richtung Arrecife auf Lanzarote.
Aber morgen darf der grummelige Robert wieder berichten. Er ist nämlich grummelig, weil er seine Bücher ausgelesen hat und nun nicht weiß was er mit sich an anfangen soll……