Könnt Ihr euch eine Blog-Serie von uns vorstellen in der alles klappt wie geplant? Rosa mit Erdbeergeschmack sozusagen? – Wir auch nicht, so auch diesmal. Von daheim hatten wir für La Gomera einen Mietwagen reserviert um auf der sehr kleinen Insel eine kleine Rundfahrt zu machen. Dummerweise gibt es bei Europcar aber zwei Stationen die San Sebastian heißen. Ich hatte (natürlich) nicht gesehen dass ich aus versehen die auf dem Festland ausgewählt hatte. Jenni strafte das mit dem durchbohrenden Blick, ich war dann etwas maulig auf mich selber. (Ohja, er war wirklich eine ganze Weile maulig)

Also hieß es Notebook aufklappen und nach einem neuen Wagen suchen. Dies war aber schwer, ich hatte im Vorfeld ja schon ein paar Stationen angefragt und alle waren ausgebuht. So machten wir uns mit wenig Hoffnung also zu Fuß zu den Stationen um persönlich vorzusprechen. Am Hafen gab tatsächlich es eine kleinere Vermietung die noch einen hatte, sie fragten mehrfach ob wir zu zweit waren, da es ein Fiat 124 spider war – eine Potenzpille für alle die in der Midlife-Krise stecken und sich keinen Porsche leisten können.

So falteten wir uns in das Geschoss mit der überlangen Motorhaube, dem Handtuch-fassenden Kofferraum und den Sportsitzen um die Rundreise zu starten. Das Wetter spielte uns gut mit, nur schnell fahren ist auf dieser Insel einfach nicht drin. Wir schraubten uns in die Berge hoch durch unzählige Serpentinen, wie es uns vorkam. Wir wurden aber mit wirklich spektakulären Blicken über Berge und Meer belohnt. Dann ging es in den Nationalpark, die Stimmung veränderte sich relativ schnell, wir waren so hoch, dass die Wolken durch den sehr dichten und zum Blätterdach verwobenen Wald zogen wie Nebelschwaden. Hier ist die Besonderheit, dass die Bäume das Wasser mittels auf den Bäumen wachsender Moose aus den Wolken melken und dies tropfend an die Bäume weitergeben. Insgesamt eine magische Stimmung, von Kurve zu Kurve gab es neue Eindrücke, obwohl man nicht soo weit schauen konnte. Vor allem wurde es mittlerweile richtig kalt und windig hier oben….

Nach ca. der Hälfte der Tour ging uns das Gekurve so langsam auf die Nerven, ich wechselte meist zwischen dem zweiten und dritten Gang und kurbelte, Kuppelte und Bremste immer wieder um den Wagen durch die überraschend engen Kurven zu prügeln. Wie gesagt – wir waren auf der Hälfte der Tour. Wir hielten nach etwas zu Essen Ausschau, trotz unseres reichhaltigen Frühstücks überkam uns ein kleines Hüngerchen. Für Getränke hatte Jenni gesorgt und unsere Trinkflaschen aufgefüllt.

Aber Nix da, wir schraubten uns höher und höher um auf ca. 1200 M zu landen um dann wieder auf 200 m herunterzukraxeln. Die Aussichten dabei waren immer spektakulär, leider verpassten wir vor lauter Staunen die Ausfahrt zu einem Aussichtspunkt und mussten nochmal ein paar Extra-Kilometer machen um einen atemberaubenden Blick von der Glasboden-Plattform zu erhaschen. (Also Robert, ich habe sie aus sicherer Entfernung betrachtet)

Nun hatten wir endgültig die Schnauze voll, ich fühlte mich als ob ich mich ein wenig zu oft mit dem Drehstuhl gedreht hätte, Jenni ging es nicht anders, nur dass ich das Gefühl aus dem Büro kenne, immerhin hab ich da ja die meiste Zeit Langeweile ;).

Die Straße hatte irgendwann ein Erbarmen mit uns, so wurden wir kurz vor Schluss durch Tunnel geleitet und kamen nach nur 120 km wieder am Hafen an. Wir waren etwas früh dran, wir hatten gerechnet erst später zurück zu sein, so kamen wir,immer noch hungrig – es gab auf dem Weg nämlich NIX außer Steilen Felswänden und atemberaubenden Blicken.

Zum Glück gab es ein paar Kleinigkeiten auf dem Schiff, so wurden wir von zwei hungrigen Bären zu zwei Faulbären, Jenni ging auf die Kabine um sich was hinzulegen, ich widmete mich dem Kuchenbuffet und meinem Buch. (Genau in dieser Reihenfolge)

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Tour mit einem kleinen Geländewagen und Verpflegung ein echter Traum ist. Warum Geländewagen? – Die Straßen haben sehr tiefe Regenabläufe, ca. 20 CM würde ich sagen. Die bei der Zufahrt zum Parken zu Umschiffen war mit der Potenzpille nicht ganz so einfach, wahrscheinlich wird einem bei einem weniger sportlich abgestimmten Fahrzeug auch nicht so schlecht. Wenn wir hier hin zurück kommen (gar nicht so unwahrscheinlich) packen wir uns Wanderstiefel ein und gehen den ein oder anderen Wanderweg der durch den Nationalpark führt, die müssen Phänomenal sein, das was wir von den Aussichtspunkten sehen konnten machte uns auf alle die uns mit Rucksack und Wanderstiefel entgegen kamen neidisch.

alles wie immer….

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