Nach einer ruhigen Nacht auf See wollten wir eigentlich das Einlaufen in den Hafen während des Frühstücks genießen. Immerhin hieß es 8 Uhr anlegen, naja um halb 8 waren wir bereit fest und ich noch unter der Dusche.
Dafür war aber beim Frühstücksbuffet nichts los und wir konnten fast in Ruhe frühstücken. Wir hatten uns Säfte und Tee geholt und bereits an den Tisch am Fenster gestellt um dann das restliche Buffet durchzustöbern, kaum kam Robert zurück haben sich zwei Rucksäcke auf die Stühle am Tisch gestellt, allerdings nicht unsere. Sein durchbohrender Blick reichte und die beiden Damen flüchteten …..
Nachdem wir auch beide satt und munter waren ging es los Richtung Santa Cruz de la Palma, der Hauptstadt der Insel la Palma. Hier liegen wir auch an der Mole, der Fußweg etwa 1km ins Zentrum. Wetter heute etwas frisch und bewölkt. In der Hauptstadt leben nur 18.000 Menschen, sodass einem Bad Honnef fast wie eine Weltmetropole vorkommt.
Dennoch ging es durch die wunderschöne und sehr alte Stadt, vorbei an jede Menge Gebäuden aus der Kolonialzeit, unter anderem dem Rathaus und der Erlöserkirche. Die Stadt ist ganz schön hügelig und da es die ganze Nacht geregnet hat war die Luft zum schneiden feucht, knapp 70% Luftfeuchtigkeit, herrlich.
Immer weiter durch die Stadt bis zu einer Original Kopie des Schiffes „Maria“, mit dem Christoph Kolumbus Richtung Amerika gesegelt ist, wobei (wie wir später erfahren haben) er nie auf La Palma war, sondern seine Reise auf seiner Heimatinsel La Gomera begonnen hat.
Robert war sichtlich beeindruckt von der Spanischen Bauweise des doch recht kleinen Schiffes, wenn man bedenkt, dass damals 60 Menschen darauf arbeiteten und lebten.
Von hier aus ging es runter Richtung Wasser, vorbei an der noch restlich verblieben Stadtmauer über den tiefschwarzen Sandstrand zurück Richtung Schiff. Zum Glück befanden wir uns gerade auf dem Rückweg, denn es fing an zu regnen. Wir hatten ja auch unsere Jacken dabei, sodass es nicht all zu schlimm wurde, aber wir froh waren im Schiff wieder im Warmen zu sein.
So blieb uns noch etwas Zeit den Beitrag von gestern zu schreiben, veröffentlichen und noch etwas zu lesen bevor wir ein kleines Mittagsessen genossen.
Für den Nachmittag stand ein über Tui gebuchter und geführter Ausflug an. Ohja, Robert hasst solche Ausflüge. Allerdings wollte ich unbedingt in den Nationalpark Caldera de Taburiente. Diesen darf man jedoch nur in einer geführten Tour oder mit Sondergenehmigung für Individualreisende (es gibt nur 25 pro Tag) betreten, welche man nur bedingt als Tagestourist erhält. Der Nationalpark besteht aus einem wahnsinnig großen Vulkan und seinem Krater, welcher mittlerweile komplett bewachsen ist. Der Krater einen Durchmesser von ca. 9km und eine Höhe von 2400m. Also unvorstellbar, wenn man es nicht wirklich gesehen hat. Die geführte Tour brachte uns direkt zu einem toll gelegenen Aussichtspunkt, von hier aus ging es zu einer kleinen Wanderung um ein kleinen Eindruck in den Nationalpark zu erhalten. Eigentlich weiß ich in Nachgang gar nicht mehr, was von allem am beeindruckendsten war. Von hier aus ging es weiter Richtung Besucherzentrum und dann zum neuen Vulkan. Ende 2021 gab es ein Vulkanausbruch auf La Palma, wir haben dies irgendwie gar nicht mitbekommen – bzw. unter ferner liefen abgelegt, allerdings führte uns die heutige Tour so nah heran wie nur möglich, also knapp 2km entfernt. Es gibt immer noch eine Sicherheitszone in der weiterhin töfliche Gase austreten. Direkt vor uns türmten sich teilweise Berge an getrockneten Lavaströmen sowie schwarze Ascheberge, in denen mittlerweile wieder Pflanzen wachsen, als wäre nie was gewesen. Ebenso konnten wir in Entfernung auch den so entstandenen Vulkan Tajogaite sehen, der sogar noch qualmte. Es ist lebensgefährlich näher an den Vulkan heranzugehen. Dort herrscht immer noch eine Temperatur über 300 Grad und dort treten enorme Mengen an CO2 aus. Auch wenn es sehr schön anzusehen ist, macht es doch nachdenklich. Aber unser Guide Rudi erklärte, dass man auf den Kanaren auf solche Ausbrüche sehr gut vorbereitet ist und somit alle Menschen und Tiere vorab evakuieren konnte und keiner verletzte oder getötet wurde, mittlerweile konnten auch ein Großteil aller Menschen in ihre Häuser zurück. Auch zahlten die Versicherungen alle Schäden ohne Probleme.
Von hier aus ging es bereits wieder Richtung Santa Cruz de La Palma mit noch zwei kleineren Zwischenstopps, zunächst an einem Aussichtspunkt oberhalb der Stadt. Nett zum Fotos machen, mehr aber auch nicht und dann die obligatorische Kirche. Die Wallfahrtskirche Las Nieves gehört zu den ältesten der Kanaren, was Sie aber nicht zu etwas besonderem macht, sondern die Marienfigur darin. Diese stammt von den Ureinwohnern der Insel und trägt den Namen Maria im Schnee und gilt als älteste Marienfigur der Kanaren und dem Wahrzeichen der Insel und der Seefahrer Jetzt, kann ja nichts mehr schief gehen.
Nebenbei haben wir auf der Busfahrt noch einige interessante Fakten über die Insel gelernt, unter anderem das es dort , zum Schutz der Astronomischen Teleskope, keine Industrie gibt und somit die Luft dort besonders gut ist. Ebenso haben Sie eine Begrenzung für die Anzahl an Touristen, allerdings ist es hierbei total inkonsequent, dass sehr viele Kreuzfahrtschiffe anlegen…..
Etwas später als geplant haben wir dann das Schiff wieder erreicht, nach einem kurzen Boxenstopp in der Kabine gab es ein leckeren Cocktail und zur Feier des Tages ging es in das Atlantik Restaurant. – Ist ja auch irgendwie passend vom Namen.
Wir haben beide das vegane 5 Gänge Menü gewählt:
Vorspeise: Gegrilltes Gemüse mit Olivenöl und altem Balsamico
Suppe: Essenz vom Wurzelgemüse mit Grünkernklößchen
Zwischengang: Gemischter Blattsalat mit gegrillten Pilzen und Salsa Verde
Hauptgang: Kürbistaschen mit Linsenvinaigrette
Nachtisch: Pistazien- Creme Brulee mit eingelegten Aprikosen
Leider ist Robert nicht ganz satt geworden, sodass er wieder beide Schokotäfelchen (die abends auf den Kissen liegen) direkt verspeist hat. (Anm. d. Redaktion: ich habe sie in Sicherheit gebracht!)
Jetzt liegt er neben mir und liest und mosert, weil ich zu viel schreibe, also höre ich jetzt auf, morgen beim aufwachen sind wir bereits auf La Gomera
Robert hat die Kamera-Karte im Zimmer vergessen, weitere Bilder folgen…