Wieder einmal sind wir vor meinem Geburtstagsfeierlichkeiten geflüchtet und nach zwei Jahren Corona Pause wieder unterwegs. Eigentlich war es eine Frage des Budgets, dass wir euch heute aus Funchal auf Madeira schreiben. Aber eins nach dem Anderen. Wir machen mal wieder ein Kreuzfahrt – eigentlich sind es zwei Einzelreisen hintereinander, aber das Angebot der Kombination war extrem gut, sodass wir unter 100€ /Person und Nacht hier all Inclusive herumgeschippert werden.
Los ging es vor dem aufstehen – wie eigentlich immer bei unseren Reisen. Der Reiseveranstalter hatte unseren Flug mehrfach nach vorne verlegt, wodurch wir bereits um 06:00 Uhr am Flughafen sein mussten um sicher zu gehen das alles klappt. So nutzte uns unser inkludiertes Rail&Fly Ticket auch wenig, da um die Uhrzeit einfach wenig fuhr. Wir überlegten kurz ein Hotel am Flughafen zu nehmen und am Vorabend anzureisen. Aber wofür hat man eigentlich Eltern? – Danke fürs früh aufstehen und Fahren ihr beiden.
Der Flug an sich war relativ ereignislos, ein paar kleinere Turbulenzen und merklich starker Wind. Immer wieder tauchten auf Mittelmeer und dem Atlantik viele kleine weiße Flecken auf, zuerst hielt ich sie für kleine tief hängende Wolken, Eisberge schienen mir relativ unrealistisch also waren aufgepeitschte Wellen eine valide Hypothese.
Die Landung auf Teneriffa hatte auch was für sich, wir konnten beim Landeanflug schon schön die Insel beobachten beim Aussteigen aus dem Flugzeug gab es dann zumindest für mich eine große Überraschung. Keine 50m auf der anderen Seite des Flugzeuges begann der Atlantik. Wahnsinn, die Landebahn verläuft parallel dazu.
In Teneriffa Süd wurden wir dann vom Bustransfer zum Schiff gebracht, zum Glück hatte ich unsere Wasservorräte nochmal aufgestockt, denn seit dem Abflug mussten wir uns selber versorgen. Der Flug von über 5 Stunden gilt als Mittelstreckenflug, da gibt es in der Holzklasse keine Getränke oder Verpflegung. Teneriffa begrüßte uns mit schroffem windigem Charme. Die Autobahn auf der wir zum Schiff fuhren wurde quasi durch die Hügel gesprengt und man konnte tolle Lava-Schichten entdecken.
Manche von uns erinnerte es aber auch stark an den Hunsrück, so viele Windräder auf einmal 😀
Das einzig interessante am Einschiffen war die spannende Frage wie unsere Holzklasse-Kabine nun aussah. Immerhin wussten wir schon, dass diese direkt an das Bordhospital angrenzt und damit auf einem der niedrigsten Decks für Passagiere liegt.
Die Kabine war besser als erwartet, wir hatten schon befürchtet, in getrennten Klappbetten schlafen zu müssen, aber die Klapp-Betten sind nur der Zusatz wenn die Kabine mit 4 Personen belegt wird.
Am späten Abend ging es los auf große Reise. Da wir vollkommen fertig waren haben wir es einfach verschlafen. Dafür wachten wir morgens ausgeruht in rauer See auf. 4-6 Meter Wellenhöhe kann man sogar in so einem fetten Kahn ordentlich spüren. Das Schiff stampfte tapfer mit 10 Knoten durch die Wellen, da diese quasi direkt von vorne kamen war die Rollbewegung erträglich. Auf den Fluren wurde von der Crew trotzdem alles festgelascht, die Kotztüten in den Treppenhäusern aufgehangen. Das war wohl auch bitter nötig. Ich vernahm immer wieder einen leicht säuerlichen Geruch in den Fluren und allgemeinen Bereichen. Das führte dazu dass ich mich auch etwas unbehaglich fühlte, aber das kenne ich schon. Wir haben viel verschlafen, immerhin konnte man sich bei Windstärke 6-7 an Deck nicht viel machen. Allerdings war es auch spannend zuschauen, dass aus dem schönen Pool ein Wellenbad mit realtiv wenig Wasser geworden ist…
Immer wieder begegneten uns die Schiffsärztinnen mit Notfallrucksack.
Am Abend flaute der Wind ab und auch die See wurde zunehmend ruhiger, so konnten wir beim Abendessen verhalten zugreifen und uns in die Haia aufmachen um den heutigen Tag genießen zu können.
Gegen Mitternacht sind wir gut in Funchal angekommen, gut gestärkt schreiben wir noch schnell den Reiseblog, bevor wir uns gleich aufmachen wollten Richtung Seilbahn um den Botanischen Garten anzuschauen. Das Highlight hier…. Und was ist? Wegen Wartungsarbeiten geschlossen, grummel.
Also heißt es heute Sightseeing bei herrlichen 20 Grad und Sonnenschein.