Heute war es bitterkalt, nach Pancakes in gewohnter Umgebung habe ich mich endlich fit genug gefühlt, mit Brigitte etwas zu unternehmen. Brigitte, mittlerweile ein ausgebuffter Fuchs in Quebec, zeigte mir nochmal den St. Lorenz-Strom bei Tag. Leider konnte ich die Rodelbahn nicht besuchen, da diese noch vom nächtlichen Schnee befreit wurde 🙁 Voll doof! Dafür hatten wir einen sensationellen Blick mit blauen Himmel und vereistem Fluss. Dazu in der Sonne ein blitzendes Spektakel vom gefrorenen Eis auf den Bäumen überall – getreu dem Motto „all überall auf den Tannenspitzen sah ich goldne Lichtlein blitzen“. Nachdem wir nun schon etwas durchgefroren waren, sind wir dann schnell zurück in Hotel gelaufen. Die noch nicht ganz fitte Jenni aus dem Bett geschmissen und los ging es zu den heutigen gemeinschaftlichen Attraktionen.
Mit kalt meine ich übrigens -15°C und einer gefühlten Temperatur von -30°C (@Thomas @Work: ich kann nun auch im -40er Container ’ne Zeit lang arbeiten :-))
Zuerst zum nahen Chute Montemorency – dem Wasserfall den wir schon beim letzten Mal bewundert haben. Diesmal waren aber die langen Holztreppen wegen Rutschgefahr, Kälte und Schnee gesperrt, daher ging es direkt zum nahegelegenen Parkplatz oben auf dem Berg. Erfreulicherweise ist der im Winter kostenlos! Auch hier bot sich ein spektakulärer Blick auf den St. Lorenz Strom und der Weg zum Wasserfall ein Wintertraum mit Aussicht. Nur der Wasserfall an sich war sehr speziell, das Wasser kam kurz vor der Klippe aus dem Eis und Schneepanzer geschossen und erzeugte eine Art Schnee- und Eiswolke, die es bitterkalt macht. Mehr als schnell hin- und herlaufen war nicht drin. Besonders Fotos waren schwierig, da uns allen die Finger einfroren.
Um unseren Onkel Heiner glücklich zu machen durfte hiernach eine Kirche
nicht fehlen. Da wir noch nicht so viele gesehen haben musste es natürlich die beliebteste und „schönste“ Wallfahrtskirche in Kanada sein. Wir glauben sogar die älteste, obwohl sie für unsere Augen kitschig modern und bunt ist. Ste. Anne Beaupré selber ist recht neu (ca. von Anfang des letzten Jahrhunderts) aber die Pilgerstätte ist die älteste in ganz Nordamerika. – Alles harte Pilgerfakten, folks!
Auch hier wurden wir von einem heimtückischen eisigen Wind heimgesucht, der uns auf dem Rückweg zum Auto fies ins Gesicht blies. Daher haben wir uns erstmal ins „goldene M“ verdrückt, um dort einen Tee zu trinken. Ich habe die anderen dann auch zu einem pappigen Burger überreden können. – Da wir dort WLAN hatten konnte ich nun auch die Mail abrufen die mir die Unterkunft schrieb, wir konnten die Herberge schon am frühen Nachmittag beziehen. – Was ein Glück, sonst hätten wir noch zwei Stunden totschlagen müssen. – Und hier ist doch nicht viel außer der Kirche und Gegend!
Die Herberge ist aber erfrischend toll, eine nette Leiterin begrüßte uns gab uns auch direkt ein Upgrade auf die Zimmer mit eigenem Bad (ich Knauser hatte nur eins mit eigenem Bad gebucht). Das Bad ist ein Traum, zu Jenni meinte ich schon, dass wir unsere Dusche nochmal ändern müssen, weil die hier echt cool ist – morgen folgen Fotos.
Den Rest des Tages haben wir verbummelt. Jenni hat ‘ne Runde gepooft, wir haben gebadet und den nahen St.-Lorenz-Strom vom Wohnzimmer aus genossen. Brigitte ist dann noch mit mir einkaufen gefahren – natürlich haben wir uns den Penny unter den Supermärkten ausgesucht, aber für uns reicht es. Für morgen ist Schnee angesagt, eventuell kommt es daher zu keinen Skibildern, aber trotzdem schön hier. – Wir sind schon gespannt auf das Frühstück, das soll sehr gut sein.
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