Was für ein Tag, früh ging es los um den Zug auch rechtzeitig zu erwischen. Ein kleiner Patzer der Reiseleitung (genauer gesagt meiner Person) bei Buchung führte dazu, dass wir nicht wie vorher von North Station los fuhren, sondern in Back Bay. Eine Station die vom Hotel aus etwas doof liegt. Nach 15 stramm gegangenen Minuten in der Bostoner-Arktis an der U-Bahn angekommen erwischten wir sogar den früheren Zubringer (5:59 Uhr) und brachte uns bequem zur Amtrak-Station. Da wir einiges an Puffer für Eventualitäten eingerechnet hatten, mussten wir so ca. 30 Minuten totschlagen. Beide Eltern sichtlich aufgeregt und müde zugleich in froher Erwartung der viel beschworenen Fahrt. Papa wurde gekonnt mit Fotoapparat auf den Bahnsteig geschickt, Mama mit Anwesenheit bespaßt.
In der Bahn angekommen hatten wir uns wegen der knapp 4 Stunden Fahrzeit schon Sorgen um Langeweile gemacht. Aber die abwechslungsreiche Landschaft, leckerer Tee und Bücher waren mehr als genug.
Wie es sich auf der Fahrt schon ankündigte schneite es in New York so sehr, dass an die gebuchte Fahrt auf das Rockefeller Center nicht zu denken war. Die Aussichsplattform wurde auch prompt gesperrt. Dafür konnten wir aber die Tickets um ein Jahr Gültigkeit verlängern. Solltet ihr also einen Besuch in NYC planen sprecht uns an um die Tickets zu bekommen, bezahlt sind sie so oder so! Nur Fotos wollen wir dann haben!!!
Dass Wetter bot sich aber sehr für einem Ausflug in den Central Park an, der war sowieso auf unserer Liste. Unterwegs war von den New Yorker Neulingen nur Staunendes zu hören. Der Central Park schien aber genau dass zu sein was die beiden vermisst haben, ein weniger hektischer und leiserer Ort.
Vorbei an Alice im Wunderland und den berühmten Strawberry fields im Schweinsgalopp aus dem Park. Als hungrige Meute sind wir dann in das nächste Restaurant zum goldenen M eingefallen. War auch höchste Zeit, haben wir alle durchgefroren und schneenass von dem tollen Wetter nicht gemerkt wie anstrengend das doch ist.
Da ich diesen Tag geplant habe und wohl etwas sehr optimistisch mit der Zeit war musste der Rotstift an die ursprüngliche Planung und wir haben uns sofort in den Zug nach Brooklyn gesetzt um von hier aus über die Brooklyn Bridge und das Rathaus zu Ground Zero zu gelangen. Die Zeit lief heute einfach gegen mich und es dämmerte schon stark als wir hier angekommen sind. Trotzdem waren die Ausmaße der Tragödie in dem Gesprächen und Gesichtern gut zu erkennen.
Leider mussten wir auch Grad Central, Times Square und die Staten Island Ferry dem Rotstift Opfern, als wir mit der Metro endlich an der Penn Station Annahmen, hieß es aufteilen, Jenni mit meinen Eltern zur Bahn , ich noch schnell was zu Essen organisieren. – dann wurde es für mich schon knapp, mehr gelaufen als gegangen zurück zum verabredeten Treffpunkt. Nur die anderen drei nicht aufzufinden. Nun ist es schon mein 4. Besuch hier und ich hatte meinen Probleme den Eingang zu finden und wäre fast in die Veranstaltungshalle oben drüber gelaufen. PANIK, nicht dass die da oben rumirren und das Mist Ding nicht finden, schon kurz davor die ausrufen zu lassen, kommt Jenni um die Ecke! Ich hatte nur den Hintereingang genommen und die anderen warteten vorne… Jetzt blieben uns noch lockere 10 Minuten für meinen Ministrantenblablase (fleißige Leser werden sich erinnern) und sogar der stinkstiefeligen Dame bei Tim Hortons drei Kakao und einen Tee zu entlocken.
Die New York Penn Station ist wuselig wie ein Bienenstock wodurch wir es nach Aufruf des Gleises erst ganz nach hinten in die Schlange für den Bahnsteig geschafft haben. Im Zug war die Platzsuche für vier Personen dementsprechend schwierig, aber nun sitzen wir vor und nebeneinander alle müde und glücklich mit ganz vielen neuen Eindrücken im Zug und zuckeln zum Hotel.
Da der Eintrag aus dem Amtrak erfolgt, habe ich leider keinen Zugriff auf unsere Bilder von der Kamera, daher nur drei Appetizer, zu Hause zeigen wir euch gerne mehr!
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