Wie gestern schon erwähnt haben wir uns auf einen Reisetag eingestellt, von Guleph im dann doch sehr guten Comfort Inn ging es von deutscher Ingeneuersleistung getrieben nach Niagara Falls. Da ich ein Charmbolzen bin hab ich Jenni mit allen Rucksäcken in der prallen Sonne an einem einsamen Parkplatz (ist jetzt mal kein Spaß) in Niagara on the Lake abgesetzt um den Mietwagen zurückzubringen.
Mit den letzten kanadischen Dollar schnell getankt und zu Avis. Ich mag ja eigentlich keine Negativ Werbung machen aber das ist ein Sauhaufen, zumindest die, die ich getroffen habe. Bei der Rückgabe wollten sie wie bei uns auch schon dem jungen deutschen Paar eine Zusatzversicherung aufschwatzen die sie schon abgeschlossen haben. Ich habe da kurzerhand interveniert und den Sachverhalt geklärt, ich wollte ja den Karren loswerden.
Jenni schmorte jetzt schon 30 Minuten im Naturtoaster.
Das Paar war noch miteinander über die Formulierung des Mietvertrages am Diskutieren da kam der nette Mitarbeiter auf mich zu und fragte ob alles ok gewesen ist. Ich hab ihm dann durch die Blume zu verstehen gegeben, dass ich mit der Abholung und dem Zustand des Fahrzeug nicht zufrieden war. Immerhin wollte die alte damals noch nicht mal die Schäden aufnehmen.
Am Auto angekommen (und nach ca. 20 Entschuldigungen für das Verhalten der Kollegin) ging der Spaß dann richtig los.
Beim Umrunden des Autos fragte er nach der Ausbeulung im Kofferraum – er: ist nicht Dokumentiert, mein Problem, so ging es auch weiter mit er Seitentür usw.
Im Innenraum angekommen war der Tankstand die Diskussionsgrundlage, auch die war dokumentiert, hatte es ja unterschrieben. Er wollte also meinen Durchschlag sehen und meinte, siehste, nix dokumentiert und ich hätte ja auch unterschrieben. Ich habe Ihm dann nicht ganz freundlich zu verstehen gegeben, dass es sein Problem ist wenn seine Mitarbeiter unfähig sind. Ich hatte in der Eile der Abholung übersehen (ja mein Fehler), dass die Uschi mir den Beleg für ein anderes Auto gegeben hat, ohne Schäden und voll getankt. Anhand meiner Unterschrift und dem Modell musste aber dann auch der Mitarbeiter einsehen, dass wir fein raus sind.
Inzwischen war das Ettlinger Pärchen fertig mit diskutieren und hat brav unterschrieben. Dreist wie ich bin hab ich sie gleich gefragt ob sie mich den Kilometer zu Jenni bringen können, was sie aus lauter Dankbarkeit auch gemacht haben…
Der Grenzübertritt in die USA war problemlos, der Officer wunderte sich nur, dass wir die Flasche Wein die wir ja dabei haben angegeben haben – nach dem Motto: so ehrlich ist sonst keiner.
Der Transport zu Hertz war etwas komplizierter. Ich habe uns ein Taxi gerufen, da Hertz gerade keine Fahrer zur Verfügung hatte. War auch gut, denn es war selbst mit dem Auto eine 10 Minuten Fahrt.
Hertz war bis auf die Schwatzende Kundin die uns immer wieder in Ihr Gespräch einbezog ganz entspannt. Kevin unser knuddeliger Mitarbeiter war ganz relaxed, sodass wir auch direkt in unsere Schüssel einsteigen konnten. Bereits an der Straße angekommen war ich froh, dass wir die bisherige Zeit den Jetta hatten, mit ordentlich Pferdchen und vor allem Tempomat!!
Mittags haben wir uns für ein Experiment entschieden, Popeyes – Louisiana Food. Sehr lecker und reichhaltig, Jenni hat der Cola-Automat gefallen. Der konnte mehr als 100 Sorten Softdrinks machen und war so groß wie ein gewöhnlicher Kühlschrank. Auswählen was man haben möchte und ab geht es. Nur geschmeckt hat alles etwas komisch, aber egal 🙂 Technik zum Spielen halt.
Dann ab zum Flughaben Boston Niagara INTERNATIONAL – so groß wie der Flughafen Frankfurt Hahn, nur ohne McDonalds.
Beim Check-In musste ich zunächst die Flasche Wein in meinen Reiserucksack tun – etwas nervös habe ich die sauberen Sachen so weit wie möglich davon weg gelegt, man weiß ja nie wie die Rucksäcke geworfen werden. Nach der Aufgabe war alles easy, durch die Sicherheitskontrolle und 3-4 Stunden chillen. Wir haben wegen der Fahrerei und dem Hin und Her mit den Wagen wohl etwas zu vorsichtig gerechnet.
Cool waren aber die beiden Souvenir-Shops, in denen wir schwach geworden sind und uns als Andenken je eine Tasse mitgenommen haben. – nein ist gaaanich kitschig –
Jenni war etwas bange, da wir mit einem kleinen Pupser geflogen sind 100 Sitzplätze und je nur 2 Sitze nebeneinander, aber eigentlich sehr entspannt. Zumindest bis zu dem Luftloch in der Rechtskurve kurz vor dem Landeanflug. – innerlich habe ich meinen Rucksack und Wäsche schon abgeschrieben, aber es ist alles gut gegangen. Was an Boston cool ist, dass es immer wieder mit netten Überraschungen aufwartet. Heute z.B. kostenlose Nutzung des Buses vom Flughafen zum Zentralbahnhof bzw. so weit wie man nicht aus der Metro aussteigt.
Das Hotel ist leider eher ein Flopp, so weit scheint das Fläschchen felix-felicitas das uns bei Einreise, Mietwagen und Weintransport geholfen hat nicht gereicht zu haben. Für 100€/Nacht gibt es zwei Bundeswehrpritschen und ein Gemeinschaftsbad. Das Ganze natürlich ohne Frühstück. Aber was beschwere ich mich, bis hier war der Urlaub einfach grandios und so schlimm ist es auch nicht.
@Megan: Sorry about my „complaints“ regarding the wine it is just about logistics we’re really looking forward to drink it at home during a sundown… XO
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