Wie die Überschrift schon Sagt war heute ein Reisetag. der Ursprünglichen Planung nach sollte es von Little Current nach einem Ausflug zu einem kleinen Leuchtturm zur Fähre gehen. Dann weiter nach Lions Head wo wir uns ein kuschliges B&B ausgesucht hatten.
Da wir Morgen von Buffalo nach Boston fliegen haben wir diese Planung etwas Geändert und anstatt dem B&B das uns so gut gefallen hat ein Comfort Inn (hat eine 24-Stunden Rezeption) in Guleph gebucht was strategisch günstig 200 km südlich vom B&B liegt. DAs verschafft uns morgen die Zeit in Ruhe das Auto zurückzugebne und zum Flughafen zu kommen.
So die Planung, wir sind heute Morgen gegen 7 Uhr zeitig aufgestanden um die Strecke von ca. 60 km zum Leuchtturm zu fahren.
Jenni hatte am Vorabend ein kleines Café herausgesucht wo wir wirklich ausgezeichnete Bagels mit Omelette und einen riesen Becker Cappuccino bekommen haben. Obwohl wir uns mittlerweile an größere Portionen gewöhnt haben war der Medium Cappuccino eher ein Fass als ein Becher.
Aufgrund unserer Erkenntnisse von gestern haben wir schon vorher das Navi befragt und festgestellt, dass wir hierfür knappe 2-3 Stunden brauchen. Also war der Leuchtturm gestrichen, dafür haben wir uns vorgenommen zumindest einen Teil der Insel zu erkunden. Mitten auf dem weg war ein Rastplatz ausgezeichnet, da die immer ganz cool sind und man oft zumindest einen schönen Ausblick hat hab ich scharf gebremst und bin abgebogen. Mein Riecher hat mich nicht enttäuscht, ein ca. 15m breiter und genauso hoher Wasserfall hieß uns hier willkommen. Dazu ein Herrlicher Herbstwald, den konnten wir uns nicht entgehen lassen. Der Clou an dem Wasserfall war, dass man dahinter laufen konnte, ihr wisst sicher was ich als erstes gemacht habe.
Nach einem kleinen Spaziergang im Wald mit tausenden Fotos sind wir dann weiter, weil ich mit dem Navi gespielt hatte hab ich Jenni gebeten die Einstellungen so zu setzen dass wir keine unbefestigten Straßen fahren. Gesagt getan, keine 10 Minuten Später stehen wir an einer Baustelle, nachdem wir 1 km über schönen neuen Asphalt gefahren sind kam – Trommelwirbel bitte – Schotterpiste!
Ich hab Jenni natürlich direkt der digitalen Legasthenie bezichtigt, aber die ca. 20 Minütige Fahrt mit 30 km/h war nicht Ihre Schuld sondern einfach Baustelle. Hier scheint es Sitte zu sein erstmal alles abzuhobeln, dann den Untergrund zu bauen und dann irgendwann zu Asphaltieren.
An der Fähre angekommen haben wir das Dorf Owen-Sound erkundet und es ist kaffiger als jedes Kaff das man so kennt, vier Motels, eins davon auch mit Snackbar, ein Restaurant und eine Post bestehend aus einem 10m² Raum. Das Fährterminal ist so ziemlich das einzige was hier interessant ist. Jennis Laune war schon den ganzen Tag nicht so gut und endlich rückte Sie mit der Sprache raus – sie hat hohen Besuch, den Grafen von Château Migräne. D.h. Drogen einwerfen und erstmal schlafen. Da wir eh 3 Stunden auf die Fähre warten mussten nicht so schlimm, da wir aber bereits wussten dass wir lange unterwegs sind haben wir noch einen Happen gegessen. Im (einzigen) Restaurant gab e viel auf der Karte. Wie uns die Kellnerin aber aufzählte so gut wie nichts mehr davon da. Daher haben wir uns beide für das Tagesmenü entschieden Fish&Chips mit Arnold Popper. Fisch ist für mich ja eine ungewöhnliche Entscheidung in diesem Fall aber eine gute. Der Fisch war lecker, was genau haben wir nicht rausbekommen, die Pommes übrigens wieder selber gemacht auch. Was Arnold Popper ist fragt ihr euch sicher, wir waren unschlüssig ob das eine gute Mischung ist aber es schmeckt erstaunlich gut. Zitronen-Eistee mit einem kräftigen Schluck Zitronenlimonade war sehr erfrischend!
Bei der Fähre die uns erwartete kam ein Trümmer um die Ecke der recht überraschend war, eine Kapazität von 350 Autos passten auf den Kahn, heute etwas weniger, da der Andrang sich in Grenzen hielt, dafür aber ein Viehtransporter und ein Reisebus-Großes Wohnmobil mitgefahren sind.
Die Überfahrt von 1 3/4 Stunden ging recht schnell vorbei, nachdem wir mit dem Auto eine 45° Rampe erklommen hatten und auf dem Oberdeck einen Logenplatz mit Aussicht ergattern konnten war der Drops gelutscht. Jenni hat sich mit lesen von Übelkeit abgelenkt, die nicht von der Schiffsbewegung kam sondern Migräne. Ich hab daneben gefläzt und (so munkelt man) mit offenem Mund geschlafen. In meinen Wachen Momenten habe ich das Schiff erkundet und musste erstaunt feststellen, dass es mit 13 Knoten doch ganz schön flott unterwegs ist, besonders weil wir heute einen Wellengang von ca. 1-1,5 Metern hatten und das Schiff dementsprechend stampfte und rollte.
Der weitere Weg ist wenig spektakulär. Drei Fahrstunden mit 80 km/h und dabei von ALLEN überholt werden. Mich hat das Schild mit den beispielhaft aufgeführten Strafen davon abgehalten schneller zu fahren.
Hier kostet es z.B. C$95 wenn man 100 anstatt der erlaubten 80 fährt. Oder meine Lieblingsstrafen: bei einer Übertretung von 50 km/h kann das Auto eingezogen werden bzw. Doppelte Strafe in Baustellen wenn Arbeiter anwesend sind. Und Arbeiter sind immer anwesend, da das Winkemännchen, das sind die zwei Arbeiter die den Verkehr mit einem drehbaren Stopp/slow Schild regeln, immer da sind.
Auf der Hälfte der Fahrstrecke hatten wir übrigens nochmal die Offroaderfahrung die wir schon morgens hatten, nur dass mir nun ein LKW im Nacken hing.
Aus die Maus und feddisch, angekommen im Hotel wollten wir unser Zimmer beziehen schlägt uns beim Eintreten schon ein fieser Zigaretten-mölm in die Nase. Wir haben wohl ein ehemaliges Raucherzimmer erwischt. Da Jenni bereits Maräne at und wir den Anfall nicht in die Länge ziehen wollten hab ich also ein wenig den Makkabäern raushängen lassen und an der Rezeption einen Aufstand gemacht. Daraufhin ist der Rezeptionist erstmal in ein bereits bezogenes Zimmer gelaufen um mir das zu zeigen fand dan schlussendlich doch ein gut riechendes leeres Zimmer für uns. Nachdem ich von der Rezeption die Schlüssel abgeholt habe kommt Jenni aus dem Bad umd meint, dass die beiden schmutzigen Handtücher hinter der Türe nicht von uns sind… Naja *augenroll* es sind ja frische da, da lasen wir den Armen Mann an der Rezeption in Ruhe, schreiben unseren Blog und freuen uns auf schnelles Internet und ein bequemes Bett.
Ich habe für den gestrigen Tag die Bilder nachgetragen, in Little Current war das Internet so schnell dass sich jedes Bit mit vor und Nachnamen vorgestellt hatte…
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